Junge IG Metall: Gemeinsam für gute Ausbildung

Auf ihrem Gewerkschaftstag hat die IG Metall beschlossen, die Angebote für Auszubildende, (dual) Studierende und junge Beschäftigte auszubauen, um attraktiver für die junge Generation zu werden.

Tarifvertrag Bildungsteilzeit umsetzen
Bildung ist entscheidend für Beschäftigungschancen und die berufliche Entwicklung. Sie sollte daher für jeden jederzeit offenstehen - und zwar unabhängig von Lebensphase und Portemonnaie. Aus diesem Grund wird die Kampagne „Revolution Bildung“ in eine neue Phase gehen - das haben die Delegierten beim Gewerkschaftstag nun beschlossen.

Jetzt geht es daran, den in der letzten Tarifrunde erreichten Tarifvertrag Bildungsteilzeit in den Betrieben mit Leben zu füllen. Zielgruppe der Aktivitäten sind Ausgelernte mit Abschluss einer dualen Berufsausbildung. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Veränderungen durch die Digitalisierung und Industrie 4.0. Die Möglichkeiten, die sich aus dem Tarifvertrag in den Betrieben für die berufliche Weiterentwicklung ergeben, sollen herausgearbeitet und gemeinsam mit den Betriebsräten umgesetzt werden.

Duale Ausbildung fit machen für die Zukunft
Die betriebliche Ausbildung muss für Jugendliche attraktiv bleiben. Und zwar nicht nur, indem ausreichend Ausbildungsplätze angeboten werden. Auch die Qualität und Vergütung müssen stimmen. Darüber waren sich die Delegierten beim Gewerkschaftstag einig. „Existenzängste dürfen die Ausbildung nicht gefährden. Wir wollen und werden nicht abwarten, bis Wirtschaft und Politik die gesetzliche Grundlage nach ihrem Verständnis gestalten. Wir warten nicht ab, sondern werden jetzt aktiv für ein modernes Berufsbildungsgesetz“, sagte Delegierte Sabrina Prüfert aus der Verwaltungsstelle Düsseldorf-Neuss.

Jugendliche brauchen eine qualitativ hochwertige Ausbildung, klare, verlässliche Bedingungen und eine existenzsichernde Ausbildungsvergütung. Aus Sicht der IG Metall gibt es daher tiefgreifenden Reformbedarf im Berufsbildungsgesetz. Dazu zählen:

  • Ausbildungsgarantie: Der Rechtsanspruch auf Ausbildung
  • Vergütung: tarifliche Vergütungen müssen zukünftig für alle Ausbildungsverhältnisse inklusive schulischer und außerbetrieblicher Ausbildung gelten
  • Das duale Studium muss auf eine sichere gesetzliche Grundlage gestellte werden
  • Lehrmittelfreiheit: Alle Kosten müssen von den Arbeitgebern getragen werden
  • Bessere Kooperation zwischen Berufsschulen beziehungsweise Hochschulen und Betrieb

Tarifverträge für dual Studierende
Immer mehr Unternehmen bieten duale Studiengänge an. Die Bedeutung des dualen Studiums ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Tarifliche Regelungen für dual Studierende sind aber immer noch die Ausnahme. Das muss sich ändern - fanden auch die Delegierten beim Gewerkschaftstag. Aus diesem Grund wird die IG Metall sich weiter dafür einsetzen, flächentarifvertragliche für dual Studierende durchzusetzen.

Balance von Arbeit und Leben
Kinderbetreuung, Weiterbildung, Hausbau oder die Pflege nahestehender Menschen - bei jungen Erwachsenen häufen sich die biografischen Herausforderungen. Diese müssen sie bewältigen und ihre Lebenswünsche verwirklichen können. Gerade für junge Menschen ist die Gestaltung der Arbeitszeit daher ein wichtiges Thema. Mit ihrer geplanten arbeitszeitpolitischen Initiative will die IG Metall dazu beitragen, den jungen Beschäftigten zeitliche Freiräume zu schaffen.

Mit mehr als 220.000 Mitgliedern unter 27 Jahren ist die IG Metall der größte politische Jugendverband Deutschlands. Damit das auch zukünftig so bleibt, haben sich die Delegierten auf dem Gewerkschaftstag dafür ausgesprochen, die Angebote für Beteiligung junger Beschäftigter in der Organisation weiter auszubauen. „Wenn wir als IG Metall in Zukunft stark und kampffähig bleiben möchten, müssen wir die Mitgliedergewinnung und Beteiligung der jungen Generation zur Kernaufgabe der Organisation und zur Chefsache erklären“, sagte die Delegierte Cheyenne Todaro, Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei Mercedes-Benz in Mannheim.

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