Der Gewerkschaftstag ist gestartet

Der 23. Ordentliche Gewerkschaftstag der IG Metall in Frankfurt ist eröffnet. Zu Beginn sprachen  der Erste Vorsitzende Detlef Wetzel, der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffman und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zu den Delegierten und Gästen in der Frankfurter Messe.

In seiner Eröffnungsrede erinnerte Detlef Wetzel an den Gründungskongress des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes, der vor fast 125 Jahren ebenfalls in Frankfurt stattfand. Damals wurde hier der Grundstein gelegt für die IG Metall. Auch zu jener Zeit haben die Vertreter der Branchen über die Zukunft beraten und anschließend demokratisch abgestimmt.

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Detlef Wetzel eröffnet den Gewerkschaftstag. Foto: Frank Rumpenhorst

Einheit, eine offene Diskussion und demokratische Beteiligung - diese Prinzipien des Gründungskongresses von 1891 gelten auch heute noch und sie zeichnen die IG Metall bis heute aus.

Gesetzliche Regelung bei Werkverträgen und Leiharbeit

Zu den Teilnehmern sprach auch der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. Er forderte gesetzliche Regelungen, die sicherstellt, dass Lohnungleichheit durch Werkverträge und Leiharbeit beendet wird. Dass man das mit vereinten Kräften erreichen könne, zeige der Mindestlohn. Er konnte vor allem deshalb durchgesetzt werden, weil alle Einzelgewerkschaften gemeinsam dafür gekämpft haben.

Applaus bekam der DGB-Vorsitzende als er dazu aufrief, Druck auf die EU-Kommission bei den  TTIP–Verhandlungen auszuüben. Er forderte von der EU-Kommission, dass sie die Chance nutzen müsse, „statt einen Freihandel für wenige einen menschengerechten Welthandel für alle in den Mittelpunkt der TTIP-Verhandlungen zu stellen.“

Bundeswirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel lobte die anwesenden Metallerinnen und Metaller. Er sagte: „Die IG Metall beansprucht mit Recht, die zentrale Stimme aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über alle Branchen hinweg in diesem Land zu sein“. Denn sie habe den Mut, die Themen der Zukunft aufzugreifen und mitzugestalten. Dies würde die IG Metall beispielsweise im Bündnis für Industrie anpacken, das Detlef Wetzel mit initiiert hat.

Flüchtlingsstrom – besondere Herausforderung
Als eine besondere Herausforderung bezeichnete Gabriel den Flüchtlingsstrom Richtung Deutschland. Nun gelte es zu beweisen, „dass niemand hier schlechter leben muss, nur weil  Flüchtlinge zu uns kommen“, sagte Gabriel.  „Wir haben eine Zeit großer gesellschaftlicher Herausforderungen. Es gehe darum, schnell Unterkünfte zu schaffen, Sprachkurse anzubieten und Integration zu organisieren.“

Eine besondere Herausforderung sei das Bildungssystem hierzulande. Es müsse modernisiert  und sichergestellt werden, dass nicht Herkunft, Geld und Beziehungen entscheidend für das Fortkommen eines Menschen sei, sondern, was ein junger Mensch kann.

Ob Mindestlohn oder Werkverträge, Verhandlungen über TTIP und die Integration von Flüchtlingen - dies sind nur einige der Themen, über die die IG Metall in den kommenden Tagen debattieren und entscheiden wird.

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