Bundeskanzlerin zu Gast im Parlament der Arbeit

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dankte den Metallerinnen und Metallern auf dem Gewerkschaftstag für ihr Engagement für Flüchtlinge. Es wäre wichtig, dass die flüchtenden Menschen hierzulande auf eine Gesellschaft treffen, die die Würde des Menschen hoch halte. Applaus bekam die Kanzlerin, als sie ankündigte, sich für Tarifbindung einzusetzen.

Trotz ihres engen Terminplans kam die Kanzlerin zum Gewerkschaftstag nach Frankfurt. Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass bei ihrem letzten Besuch vor zwei Jahren auf dem Gewerkschaftstag der Koalitionsvertrag kurz vor dem Abschluss stand. Einige der darin beschlossenen Vorhaben seien inzwischen umgesetzt worden, andere stünden noch aus. Merkel sagte zu, dass die Bundesregierung auch beim Thema Werkverträgen den Koalitionsvertrag umsetzen werde. Merkel: “Wir stehen da zu unserem Wort“.

Lob von Merkel

Für das Engagement der IG Metall in der Ausbildung und Bildung bedankte sich Merkel - gerade weil sich die Arbeitswelt im Zuge der Digitalisierung von Arbeit stark verändern wird. Sie begrüßte es, dass die Gewerkschaften bei der „Allianz für Ausbildung“ mitarbeiten. Die Kanzlerin sieht wie die IG Metall das Problem, dass die Arbeitszeiten sich immer mehr verändern werden. Um hier klare und faire Regelungen zu erzielen, wünsche sie sich starke Gewerkschaften und eine starke Mitbestimmung. Sorge bereite ihr die schwindende Tarifvertragsbindung, so Merkel. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir wieder mehr Tarifbindung bekommen“, erklärte Merkel.

Merkel sprach auch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt an. Bei aller Freude über die niedrige Arbeitslosenquote hierzulande, dürfe man aber nicht darüber hinwegsehen, dass es immer noch fast drei Millionen Arbeitslose gebe und was dies für jeden einzelnen Betroffenen bedeute. „Wir dürfen nicht nachlassen, gerade den  Langzeitarbeitslosen Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen“, erklärte die Kanzlerin. Die Flüchtlingsfrage dürfe nicht dazu führen, diese Anstrengungen aus dem Blick zu verlieren.

Verantwortung für Flüchtlinge

Die Kanzlerin bedankte sich ausdrücklich dafür, wie sich die Metallerinnen und Metaller für Flüchtlinge engagieren. Man könne es gar nicht hoch genug einschätzen, wenn die flüchtenden Menschen hierzulande auf eine Gesellschaft treffen, die nicht nur von der Würde des Menschen spricht, sondern auch aktiv werden, um diese zu wahren. Mit den Flüchtlingsströmen würde der Konflikt in Syrien plötzlich nach Deutschland getragen. Merkel mahnte an, dass auch weiterhin die Menschenrechte eingehalten werden müssen. Man könne nicht Afrika und anderen Ländern erklären, wie sie mit Menschenrechten umzugehen hätten. „Da müssen wir hier unserer Verantwortung gerecht werden“, so Merkel.

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