Betriebs- und Tarifpolitik

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Die IG Metall setzt sich auf gesellschaftlicher Ebene für ein gutes Leben ein. Dreh- und Angelpunkt für die Gewerkschaft bleibt aber die Arbeit an der Basis in den Betrieben.  Auf ihrem Gewerkschaftstag im Oktober nimmt die IG Metall Veränderungen in Produktion und Arbeitswelt ins Visier - und berät über die passenden betriebs- und tarifpolitischen Lösungen.

Arbeitsprozesse ändern sich. Die Digitalisierung der Arbeit, veränderte Wertschöpfungsketten und Outsourcing sind maßgeblich dafür verantwortlich. Alle Beschäftigtengruppen sind von diesem Wandel betroffen. Arbeit wird flexibilisiert, atypische Beschäftigungsformen wie Befristung, Leiharbeit und Werkverträge greifen um sich. Das Normalarbeitsverhältnis wird seltener. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen lagern Aufgaben, die zum Kerngeschäft gehören, über Werkverträge aus. Dieser Missbrauch führt zu Lohndumping und spaltet die Belegschaften.

Auch die Lebensentwürfe der Menschen wandeln sich. Arbeit muss dabei so gestaltet werden, dass Männer und Frauen gleichberechtigt am Erwerbsleben teilhaben können und dass die sozialen Sicherungssysteme den notwendige Schutz bieten. Die Flexibilitätsanforderungen der Unternehmen müssen für die Beschäftigten beherrschbar sein, Beruf und Privatleben sollten miteinander vereinbart werden können. Notwendig ist, dass die Beschäftigten ihre Arbeitszeit stärker selbst gestalten können. Außerdem brauchen die Menschen faire und sichere Arbeitsverhältnisse sowie ein ausreichendes und gerechtes Einkommen.

Die IG Metall wird den Wandel in der Arbeitswelt aktiv gestalten. Das trifft auch auf die Digitalisierung und „Industrie 4.0″ zu. Die Gewerkschaft will die sich daraus entwickelten Chancen für die Beschäftigten nutzen.  Die IG Metall will ihre Verankerung in den Betrieben festigen, ausbauen und die tarifpolitische Durchsetzungsfähigkeit stärken. Am besten gelingt das durch eine stärkere Verzahnung in den Betrieben - über Vertrauensleute und Betriebsräte. Eine funktionierende Mitbestimmung ist die wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Interessenvertretung der abhängig Beschäftigten.

(Foto: Fotolia)

Zudem will die IG Metall die Beschäftigten stärker beteiligen. Das erfordert mehr direkte Information und Kommunikation. Die betroffenen Arbeitnehmer können oftmals viel zur Lösung aktueller Probleme beitragen.

Durch ihre Tarifpolitik hat die IG Metall bereits vieles zum Besseren ändern können. Die Tarifentgelte sind gestiegen, Leiharbeiter wurden bessergestellt. In der letzten Tarifrunde setzte die Gewerkschaft den Einstieg in die Bildungsteilzeit durch und erkämpfte eine neue Altersteilzeit.

Doch diese Erfolge gelten für immer weniger Beschäftigte. Denn in einigen Branchen und Regionen gelten Tarifverträge in immer weniger Betrieben. Ohne Tarifbindung gibt es mancherorts allenfalls den Mindestlohn. Dagegen liegen die Entgelte mit Tarif deutlich höher als ohne. Nur mit einer Mitgliedschaft haben Beschäftigte darauf auch einen Anspruch. Deshalb ist Tarifbindung eine der zentralen Fragen des Gewerkschaftstages. Denn Tarifverträge bringen den Beschäftigten nicht nur bessere Arbeitsbedingungen, sie sind auch ein Beitrag zu mehr Verteilungsgerechtigkeit.

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