Mehr Beteiligung auf allen Ebenen ermöglichen

Beschäftigte wollen mitentscheiden. Unsere aktuelle Beschäftigtenbefragung belegt, dass dieser Trend ungebrochen ist. Beteiligung darf sich nicht in rein formaler Einbeziehung erschöpfen. Beteiligung heißt für uns, dass Betroffene die besten Experten in eigener Sache sind. Gemeinsam erarbeitete Positionen sind leichter gegenüber dem Arbeitgeber zu vertreten. Mitglieder identifizieren sich durch Beteiligung stärker mit ihrer Gewerkschaft.

Aktivierung zum Handeln ist unser Betreuungsgrundsatz. Dabei gewinnen wir immer wieder aufs Neue viele positive Erfahrungen: mit unserer ersten Beschäftigtenbefragung 2009 sowie mit vielfältigen Ansätzen gewerkschaftlicher Beteiligung, beispielsweise der Vertrauensleutearbeit, den Organizing-Projekten oder der zweiten großen Beschäftigtenbefragung 2013 »Arbeit: sicher und fair«. Beteiligung ist aufwändig. Sie schafft aber bei den aktiven Mitgliedern vor Ort auch Freiräume, wenn eigenständiges Engagement der Betroffenen gelingt.

Mitbestimmung und Beteiligung sind zwei Seiten einer Medaille. Gerade unsere Initiative »besser statt billiger« setzt an einer besseren Beteiligung und mehr Einfluss für Belegschaften im Unternehmen an. Das Betriebsverfassungsgesetz bietet viele Möglichkeiten, Beschäftigte zu beteiligen. Auch die Unternehmensmitbestimmung hat sich bewährt, nicht nur in der Krise. Die Beschäftigten müssen mehr Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen bekommen. Das Stichwort »Bürger am Arbeitsplatz« ist unser Leitbild – Beteiligung und Mitsprache sind demokratische Grundprinzipien, die auch unter dem Werkstor gelten. Denn im Betrieb positiv erlebte und erfahrene individuelle und kollektive Mitbestimmung kann auch dazu beitragen, die demokratische Beteiligung in Politik und Gesellschaft zu stärken.

Fragen zu: Mehr Beteiligung

  1. Ist Beteiligung in Verwaltungsstellen und der gesamten IG Metall immer und überall richtig? Wo geraten Handlungsfähigkeit und Beteiligung in Konflikt miteinander?
  2. Zu welchen Themen soll es in Zukunft eine stärkere Mitgliederbeteiligung geben (Tarifabschlüsse, betriebliche Themen wie die konkrete Gestaltung der Arbeitssituation oder von Schichtplänen etc., gesellschaftspolitische Themen, sonstige Themen)?
  3. Gibt es einen Mangel an individueller Beteiligung und wo zeigt sich dieser? Fühlst Du Dich ausreichend mit Deinen Ideen ernst genommen? Wie siehst Du Deinen Einfluss, Dinge zu verändern? Wie würdest Du Dich gerne stärker an Deinem Arbeitsplatz engagieren?


EDIT: Der Einsendeschluss für die beantworteten Fragebögen zum Debattenpapier und das Ende der Onlinebefragung waren Anfang Mai.