Gute Bildung ist das Fundament für ein gutes Leben

Noch immer verlassen zu viele Jugendliche die Schule ohne Abschluss. Die Zahl der ausbildenden Betriebe sinkt. In einigen Berufen der dualen Ausbildung und in einigen Studiengängen gibt es zu viele Abbrecher. Die Qualität beruflichen Lernens leidet unter mangelhafter Ausstattung der Lernorte. Weiterhin besteht eine Trennung von betrieblich-dualer und hochschulischer Berufsbildung. Die Unternehmen sind in der Verantwortung, die Quantität und die Qualität der betrieblichen Ausbildung (duale Ausbildung und duales Studium) im Sinne einer vorausschauenden und systematischen Personalentwicklung auszubauen.

Für eine bildungspolitische Perspektive muss bereits in allgemeinbildenden Schulen die Berufsorientierung gestärkt und die duale Ausbildung gesichert werden. Berufliche Qualifikationen sind eine wesentliche Grundlage für gute Arbeit und gutes Leben. Sie sichern Beschäftigungsperspektiven und ein gutes Einkommen. Berufe schützen gegen Prekarisierung. Dafür muss die Beruflichkeit weiterentwickelt werden. Soziale, ökonomische, ökologische und technologische Veränderungen erfordern es, das Verhältnis von Erfahrungen und Kompetenzen im beruflichen Handeln neu zu bestimmen. Insbesondere die Hochschulen sind gefordert, ihre Schwächen bei ihrer beruflichen Orientierung zu überwinden und die Beruflichkeit stärker im Studium zu verankern.

Durch gute Lern- und Lehrbedingungen, starken Praxisbezug, projektbezogenes Lernen, angemessene Betreuungssituation und optimale Vorbereitung auf die angestrebte Beruflichkeit lässt sich die Qualität des Studiums im Sinne der Studierenden steigern. Die Anschlussfähigkeit der Hochschulen an die berufliche Aus- und Weiterbildung verlangt weitere, von den Gewerkschaften konzeptionell und prozessual mitgestaltete Reformen in den Hochschulen. Nur so lässt sich eine soziale und berufliche Durchlässigkeit zwischen betrieblich-dualer und hochschulischer Bildung erreichen. Ein Studium muss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung auch ohne Abitur möglich sein. Auch die Studienfinanzierung muss reformiert und Weiterbildungsrechte müssen gestärkt werden.

Fragen zu: Gute Bildung

  1. Sollen Prinzipien der Beruflichkeit in der hochschulischen Bildung stärker berücksichtigt und die Durchlässigkeit zwischen dualer Ausbil- dung und Studium verbessert werden?
  2. Trotz Klagen über Fachkräftemangel sinkt die Zahl der Betriebe, die ausbilden. Wie kann diesem Trend entgegengewirkt und wie können die Unter- nehmen in die Pflicht genommen werden?
  3. Vor allem Un- und Angelernten fehlt es vielfach an Zugängen, mitunter aber auch an Bereitschaft zur Weiterbildung. Was sollte getan werden, um die finanziellen und organisatorischen Rahmenbe- dingungen zu verbessern und die Motivation der Betroffenen zu fördern?


EDIT: Der Einsendeschluss für die beantworteten Fragebögen zum Debattenpapier und das Ende der Onlinebefragung waren Anfang Mai.